Als Jünger das Ziel vor Augen
Lukas 14,26

Stanley Bruce Anstey

© SoundWords, online: 28.07.2024, updated: 28.07.2024

Leitvers: Lukas 14,26

In Lukas 14,26 stellt der Herr die erste große Bedingung für Jüngerschaft vor:

Lk 14,26: Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht … auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein.

[…] Wer sich das Recht vorbehalten will, in seinem Leben seine eigenen Interessen zu verfolgen, wird kein guter Jünger sein!

Dass man das eigene Leben für ein Ziel aufgibt, zeigt sich am deutlichsten bei Sportlern, die für die Olympischen Spiele trainieren. Diese Athleten widmen ihr Leben dem Ziel, eine olympische Medaille zu erringen. Sie nehmen freiwillig enorme Opfer auf sich, um ihr Ziel zu erreichen. Was geopfert werden muss, sind andere Interessen und Beschäftigungen in ihrem Leben, weil sie mit ihrem Ziel in Konflikt geraten. Sie müssen so gut wie alles andere auf die lange Bank schieben. Ihr Trainingsprogramm erfordert die Einstellung aller anderen Aktivitäten – sogar Dinge wie Essen, das sie normalerweise gern essen, müssen geopfert werden. Sie müssen, wie es in Matthäus 16,25 heißt, ihr Leben „verlieren“, um dieses Ziel zu erreichen. Die vielen Dinge, an denen ihre Freunde teilnehmen – Partys und dergleichen –, müssen sie sich verkneifen, damit ihre Leistung nicht darunter leidet. Im Grunde müssen sie essen, schlafen und trainieren, immer mit dem einen Ziel vor Augen. Und wie ich schon sagte: Sie tun das alles aus freien Stücken! Sie müssen jahrelang Opfer bringen! Es ist unglaublich traurig, denn sie tun das alles für einen irdischen Preis und Ruhm, der vergeht, aber es veranschaulicht, was es bedeutet, sein Leben zu opfern. Für uns sind die Opfer, die wir für das Reich Gottes bringen, nicht für irgendeinen flüchtigen Ruhm unter den Menschen, sondern für die Herrlichkeit Gottes!

Wir wollen damit nicht sagen, dass der Herr nicht will, dass wir das Leben genießen. Er sagt nicht, dass wir die natürlichen Dinge aufgeben sollen – Erholung usw. –, Dinge, die Gott uns „reichlich darreicht zum Genuss“ (1Tim 6,17). Der Punkt ist, dass wir diese Dinge, die uns interessieren könnten, im Vergleich zu den Ansprüchen, die Christus an uns hat, mit Verachtung behandeln sollen.

Sind wir dazu bereit? Sind wir darauf vorbereitet, dem Herrn den Vorrang vor allen anderen Menschen und Interessen zu geben, die wir in unserem Leben haben könnten? Das ist die erste Bedingung, die der Herr für wahre Nachfolge stellt. […]


Aus „Discipleship – Its Terms, Test and Reward“,
nach einem Vortrag in Walla Walla (Washington) vom 24. Juni 1996


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